Kulturelle Bildung mithilfe von Fotografie  – Multiperspektivische Anregungen für schulische und außerschulische Bildungsprozesse

Fotografie ist eines der wichtigsten Individual- und Massenmedien unserer Zeit. Es ist für uns zur Selbstverständlichkeit geworden, Fotos zu machen, zu verbreiten sowie in Publikationen und Social-Media-Kanälen zu rezipieren. Obwohl das Thema für die Bildungsarbeit eine große Relevanz haben sollte, gibt es nur wenige fotopädagogische Fachbücher. Das von Jan Schmolling und Alfred Holzbrecher herausgegebene Fachwerk „Fotografie in der Kulturellen Kinder- und Jugendbildung“ will hier einen Beitrag leisten.

Fotografie in der Kulturellen Kinder- und Jugendbildung

Alfred Holzbrecher, Jan Schmolling (Herausgeber)
Buch | Softcover
350 Seiten
2023 | 1. Auflage
Juventa Verlag
978-3-7799-6859-7 (ISBN)

Das gut zu lesende Buch nimmt einen multiperspektivischen Blick auf das Themenfeld ein. Wichtige pädagogische Schlüsselbegriffe wie Subjektorientierung, Teilhabe, wertschätzende Lernkultur, Diversität, multimodales und digitales Lernen werden anschaulich erläutert. Die Autoren ermutigen dazu, Bildungsprozesse von den Lernenden aus zu denken und zu konzipieren. Diese subjektorientierte Perspektive wird durch die Beiträge zum fotografischen Verhalten von Kindern und Jugendlichen, zur Entwicklung der Jugendfotografie in den letzten Jahren sowie zur In-Game-Fotografie unterstützt. Mit ihren Darstellungen zu fotografischer Kompetenz, zum fotografischen Dialog, zur Fotodidaktik und zur Bildhermeneutik geben die Autor*innen zudem wichtige Impulse, um die eigene fotografische, fotopädagogische und medienpädagogische Arbeit weiterzuentwickeln und zu überdenken. Abgerundet wird das Buch durch Praxisbeispiele, die Inspiration für größere und kleinere Fotoangebote sein können.

„Fotografie in der Kulturellen Kinder- und Jugendbildung“ ist ein wertvolles Grundlagenbuch für Kunst-, Kultur- und Fotopädagogen. Es beleuchtet das vielfältige Anwendungsfeld aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Es erklärt wichtige Schlüsselbegriffe, fördert notwendige pädagogische Grundhaltungen und gibt viele Anregungen für eigene fotopädagogische Angebote und Projekte. Lernenden und Studierenden vermittelt es wichtige Grundlagen und Vorgehensweisen. Lehrenden und Praktiker*innen ist es eine Reflektionshilfe und ein Impulsgeber.

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Noch zwei kleine Literaturtipps:

Die beiden Herausgeber Jan Schmolling und Alfred Holzbrecher haben 2004 mit „Imaging – Digitale Fotografie in Schule und Jugendbildung“ ein wichtiges Grundlagenbuch publiziert und dieses durch das mit Ingelore Oomen-Welke 2006 veröffentlichte Buch „Foto und Text –  Handbuch für die Bildungsarbeit“ bereichert.

Verfasser der Rezension: Oliver Spalt
Veröffentlichungsdatum: 29.03.2023