Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen….

oder die imaginäre Reise

 

Ein Fotoprojekt mit Schülern und Senioren

Bereits zum vierten Mal trifft sich in Dorsten eine Gruppe Schülern der Geschwister-Scholl-Hauptschule mit Seniorinnen und Senioren aus dem betreuten Wohnen von St. Elisabeth. Das Projekt findet auf Initiative der Landesarbeitsgemeinschaft Kunst und Medien NRW e.V. und des Kulturbüros der Stadt Dorsten statt. Tatkräftige Unterstützung leisten dabei Karlheinz Strötzel und Heidi Stein von der LAG und der Kunsterzieher Rolf Noack.

Die Reisegruppe

Die vergangenen drei Projekte von 2008 bis 2010 haben große Anerkennung gefunden. Bereits zum zweiten Mal wurde das Projekt beim Jugendkulturpreises NRW mit einer Belobigung ausgezeichnet. Es kam jeweils unter die besten 50 von mehr als 260 Projekten in NRW.

Von Februar bis Juli 2011 macht sich die Gruppe aus 15 Seniorinnen und Senioren und 12 Jugendlichen (15-89 Jahre) auf eine imaginäre, fantastische Reise, quasi aus dem Lehnstuhl heraus. Junge und alte Menschen kommen ins Gespräch und planen gemeinsame „Reisen“.

Mit den imaginären Reisen werden Vorstellungen geweckt und genutzt, gemeinsame Erlebnisse erdacht und die eigene Kreativität gefördert. Die „Reisenden“ versuchen sich ihr Ziel so lebhaft auszumalen, dass sie sich kleinste Details der Umgebung an diesem Reiseort vorstellen können. Die Kunst des Reisens besteht darin, bereit zu sein, sich immer wieder zu neu überraschen zu lassen. Dabei kommt es nicht darauf an, nur etwas zu wissen über den Ort der „Reise-Sehnsucht“, an den man fährt, sondern wie es dort sein könnte. Das erfordert immer neue Ideen zu entwickeln und sich Erlebnisse auszumalen.

Reisevorbereitungen: Motive aussuchen

In den ersten Wochen wurden gemeinsame Reiseziele gesucht und gefunden, Material wie Berichte, Reisekataloge, Bücher, Kalender und Fotos gesammelt. Zu den Ländern und Orten wurden selbst gestaltete „Reiseandenken“ auch in Verbindung mit Fotos, Farbe und Pinsel zu Reisecollagen gestaltet. Eine echte kurze Reise ging mit dem Bus zum Gasometer in Oberhausen, wo sich die Gruppe die große Ausstellung „Magische Orte“ ansah und viele neue Anregungen mitnehmen konnte.

Zu einer Reise gehören aber auch Fotos, die zeigen, wo man gewesen ist. Aus diesem Grund wurden vor dem Haus Situationen nachgestellt und mit photoshop am Computer in die Fotos vom jeweiligen Ort der Reise montiert. Auf der Website der LAG Kunst und Medien kann man die Reisen verfolgen, die bisher nach Island, Irland, Namibia, Russland und Australien führen. Wenn auch das Schreiben immer mehr aus der Mode kommt, so sind doch Ansichtskarten wichtig zur Dokumentation der eigenen Reise. Man will ja auch zeigen, wo man gewesen ist.

Es wurden Texte für Ansichtskarten verfasst, die aber auch aus den jeweiligen Ländern verschickt werden sollen. Dankenswerter Weise hilft hier die Icelandair und der diplomatische Dienst in Kapstadt bei der Realisierung.

Am Ende des Projektes wird es ein Reisebuch und eine Diaschau geben. Die Bilder werden im Oktober 2011 auch im Landeshaus in Münster präsentiert.

Kurt Tucholski schrieb bereits 1929: „Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt- sieh sie dir an. Trudele durch die Welt. Sie ist schön: gib dich ihr hin, und sie wird sich dir geben.“

Weitere Informationen unter:
www.lag-kunst-und-medien.de/Projekte/Reise.htm

Dieser Projektbericht wurde von Karlheinz Strötzel verfasst (Landesarbeitsgemeinschaft Kunst und Medien NRW e.V.)

 

Sep 19th, 2013 | By | Category: Beispiele für Fotoprojekte

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