Leben im Transit – Ein Fotoprojekt über Menschen auf der Flucht
Istanbul. Die Weltstadt zwischen Orient und Okzident. Schon immer war sie Sehnsuchtsort vieler Menschen und Religionen. Die pulsierende 14 Millionen Einwohnerstadt, das Tor zu Europa, seit Jahrtausenden Knotenpunkt und Umschlagplatz vieler Händler und Reisenden. Seit der politischen Instabilität im Nahen Osten beherbergt sie tausende von Menschen, die Schutz suchten und sich vorübergehend oder dauerhaft dort niedergelassen haben.
“Life in Transit” ist das Projekt eines Kollektivs junger Frauen, die sich zur Aufgabe gemacht haben, durch Kunst individuelle Geschichten von Menschen zu erzählen, deren Stimme oft ungehört bleibt. Dazu fuhren sie nach Istanbul, um dort lebende Flüchtlinge kennenzulernen, ihre Geschichte zu erfahren und deren Leben in Fotografien, Texten und Selbstzeugnissen nachzuzeichnen. So entstand ein kritisches, sensibles Panorama von Menschen, die auf gar keinen Fall nach Deutschland wollen, die am liebsten sofort nach Deutschland würden, für die die Flucht im Alltag keine Rolle spielt und die doch das große Thema ist.
Die Ausstellung beleuchtet Einzelschicksale geflüchteter Menschen und ihre aktuelle Lebenswelt in Istanbul. Die Protagonisten werden der Kategorisierung “Flüchtling” entrissen und als individuelle Subjekte gezeichnet. Der Betrachter erlebt bezüglich der transeuropäischen Migration einen Perspektivenwechsel von der politisch-gesellschaftlichen Fokussierung hin zum praktisch greifbaren Einzelschicksal. Die Begegnung mit dem Persönlichen soll den Betrachter ermutigen für eine humane Flüchtlingspolitik auf Grundlage der Menschenrechte einzustehen.
Situli Str. 73, 80930 München zu sehen.