Kulturpädagogik
Basisqualifikation Kulturpädagogik in der Kinder- und Jugendarbeit
Die Basisqualifikation Kulturpädagogik befähigt, kulturelle Bildungsprozesse in der Kinder- und Jugendarbeit zu initiieren und Jugendräume zu gestalten. Vermittelt wird die Erfahrung der eigenen schöpferischen Fähigkeiten, die Auseinandersetzung mit der individuellen Konzeptfindung und die praktische Anleitung von kreativen Prozessen. Die Ausbildung vermittelt Basiswissen der Kulturpädagogik und eine Grundausbildung in der gewählten Ausdrucksform. Praktika ermöglichen, unter fachlicher Begleitung die Anwendung des Gelernten zu erproben und auszuwerten. Es können unterschiedliche Themengebiete kulturpädagogischer Ausdrucksformen zu einer Basisqualifikation kombiniert werden. So erlebt man sich selbst als Künstler:in in verschiedenen kulturpädagogischen Settings und erhält wichtige Hinweise zur pädagogischen Umsetzung mit der Zielgruppe.
Eine Ausbildung in zwei Stufen
Die Qualifikation ist eine Kooperation des Instituts für Jugendarbeit des Bayerischen Jugendrings mit den Bayerischen Jugendbildungsstätten. Sie umfasst drei Praxis- und drei Rahmenseminare sowie eine Projektarbeit und endet mit dem Zertifikat „Basisqualifizierung Kulturpädagogik“.
Nach abgeschlossener Basisqualifizierung kann mit der Aufbauqualifizierung das Zertifikat „Kulturpädagog:in für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ erworben werden.
Termine Basisqualifizierung
- Einführungsseminar: 26. bis 28. März 2025
- Teilnahme an drei Praxisseminaren zwischen Juni 2025 und April 2026
- vier Treffen in selbstorganisierten Regionalgruppen
- Konzeptseminar mit Kreativwerkstatt: 4. bis 8. Mai 2026
- Erstellung einer Arbeit über eine kulturpädagogische Aktion
- Abschlussseminar mit Flashlight-Präsentation der Aktion: 1. bis 2. Oktober 2026
Zielgruppe
Pädagogische Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit, Künstler:innen und kulturell interessierte Quereinsteiger:innen
Kooperierende Bildungsstätten und angebotene Ausdrucksformen
- Musik: Jugendbildungsstätte Babenhausen
- Bildnerisches Gestalten: Jugendbildungsstätte Burg Schwaneck
- Kreatives Schreiben & Erzählen: Jugendbildungsstätte Burg Hoheneck
- Fotografie & Fotokunst: Jugendbildungsstätte Königsdorf
- Zirkuskünste: Jugendbildungsstätte Königsdorf
- Tanz: Institut für Jugendarbeit Gauting
Referent_in
- Martin Holzner, Dipl.-Sozialpädagoge (FH), Master Sozialmanagement
- Sandra Schwarz, Diakonin
- Ralf Bräutigam, Dokumentarfilmer, Kulturpädagoge
- Kathrin Merz, Spiel- und Kulturpädagogin, pädagogische Mitarbeiterin der Jugendbildungsstätte Burg Hoheneck
- Sabrina Schmid,
- Eva Seidl, Dipl.-Sozialpädagogin (FH), Tanzpädagogin
- Oliver Spalt, Dipl.-Sozialpädagoge (FH), Kulturpädagoge, Systemischer Berater (SG)
- Uli Winkler, Diplom Sozialpädagoge (FH), Holzbildhauer, Kulturpädagoge
- Sonja Poland, Kulturpädagogin
- Marion Seidl, Dipl.-Sozialpädagogin (FH), Kunsttherapeutin
Weitere Informationen unter:
Fotografie ist eine Reise vom Ich zum Du.
In diesem Schwerpunkt geht es darum, den eigenen fotokünstlerischen Ausdruck zu finden, zu lernen, die gemachten Erfahrungen an Kinder und Jugendliche weiterzugeben und damit neue Perspektiven der Welt und des Gegenübers zu erschliessen. Im Vordergrund steht dabei immer der Mensch mit seinen persönlichen Stärken und seinem kreativen Potential.
Dieser Schwerpunkt ist eine Reise durch die Zeit.
Wir beginnen mit den Ursprüngen der Fotografie und enden bei der digitalen Fotografie und ihren vielfältigen Möglichkeiten.
Fotografie ist lebendige Kommunikation.
Kinder und Jugendliche suchen nach Wegen ihre Sicht der Welt darzustellen. Sie wollen ihre Gefühle, Sehnsüchte und Ansichten mitteilen. Die Fotografie bietet zahlreiche Möglichkeiten, sich aktiv mit der eigenen Person zu beschäftigen und mit der Umwelt in Kontakt zu kommen. Als Kunstform hilft sie, Innen- und Außenwelten zu entdecken, zu interpretieren und zu präsentieren.
Fotografie begeistert den Einzelnen und fördert die Gruppe.
Entgegen der allgemeinen Vorstellung begeistert Fotografie in ihrer elementaren Form gerade durch ihre Einfachheit und Leichtigkeit (z.B. durch Keksdosenkameras). Schon ab dem Kindergartenalter eröffnet sie neue, spannende Sichtweisen und Darstellungsmöglichkeiten. Zielgerichtet eingesetzt unterstützt sie eine konstruktive Gruppenentwicklung und dient der Einzelförderung. Fotografie als pädagogisches Mittel hilft Prozesse zu gestalten und zu reflektieren.
Das Referententeam dieses Schwerpunktes möchte bei den TeilnehmerInnen die Begeisterung für die Fotografie erwecken und ihnen die nötigen Kompetenzen vermitteln, um das Potential dieses schöpferischen Mediums an Kinder und Jugendliche weiter zu geben.
Zielsetzungen
Die TeilnehmerInnen dieses Schwerpunktes lernen, Fotografie als eine Methode der kulturellen Jugendbildung gezielt in ihrer Praxis einsetzen zu können. Die Seminare umfassen die Vermittlung der wichtigsten Techniken, die eigene Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie, die Berücksichtigung künstlerischer und sozialer Komponenten in der Fotoarbeit, das zielorientierte Einsetzen der Fotografie in der pädagogischen Arbeit sowie konkrete Ratschläge für das Arbeiten im Fotolabor. Um einen Transfer des Erlernten sicherzustellen, achten wir darauf, mit wenig Materialien und nur den notwendigsten Ausrüstungsgegenständen zu arbeiten. Schon mit wenigen Mitteln können wertvolle und beeindruckende Ergebnisse erzielt werden.
Im ersten der drei Seminare erleben die TeilnehmerInnen die Leichtigkeit und Faszination der Fotografie in ihrer ursprünglichsten Form. Hier erlernen sie wertvolle und leicht umsetzbare Möglichkeiten, Fotografie in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen anzuwenden.
Im zweiten Seminar können die TeilnehmerInnen eigene Erfahrungen mit dem Medium Fotografie sammeln. Es geht darum, Fotografie als persönliches Ausdrucksmittel zu entdecken und sich dabei immer neu davon begeistern zu lassen.
Das dritte Seminar bietet die Möglichkeit, verschiedene kreative Methoden der digitalen Fotografie und Bildbearbeitung kennenzulernen und diese auf die konkreten Bedingungen der Kinder- und Jugendarbeit zu übertragen.
In der darauf folgenden Co-Leitung und Leitung eines eigenen Seminars werden diese Fähigkeiten gefestigt und weiter ausgebaut.
Im Einzelnen werden folgende Kompetenzen vermittelt:
Künstlerische Kompetenz
Der Schwerpunkt Fotografie bietet Raum für die eigene künstlerische Auseinandersetzung mit der Fotografie – Ausschnitte aus Licht, Zeit und Raum. Die Seminare und die Kunst- und Kulturwerkstatt bieten die Möglichkeit, sich für das Medium zu begeistern, eigene Ausdrucksweisen zu entdecken und so auf dem Weg der eigenen künstlerischen Betätigung weiterzugehen. Durch fachliche Begleitung sowie in Besprechungen mit der Seminargruppe und den ReferentInnen werden die TeilnehmerInnen angeregt, ihr kreatives Potential spielerisch in fotografischen Augenblicken auszudrücken und neue künstlerische Wege zu beschreiten.
Handwerkliche Fähigkeiten
Die Seminare vermitteln wesentliche fotografische Techniken. Das Spektrum reicht von Grundlagen der Fotografie über Film und Bildentwicklung im Schwarzweiß Labor bis hin zur Digitalfotografie und Bildbearbeitung. Die TeilnehmerInnen erhalten während der Fortbildung ausreichend Übungsmöglichkeiten, um ihr Wissen zu festigen und zu verfeinern. Dabei werden spezielle Techniken der Fotografie vorgestellt und durchgeführt, die sich gerade für die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gewinnbringend einsetzen lassen.
Pädagogik
Fotografie motiviert! Die Fotografie eignet sich hervorragend, um Gruppenprozesse zu gestalten und um Kinder und Jugendliche gezielt zu fördern. Sie motiviert durch viele kleine Schritte und Erfolge und begeistert auch über eine längere Zeitspanne.
Fotografie hilft zu reflektieren! Ein eingefangener Augenblick erzählt viel über die ganz persönliche Sicht desjenigen, der hinter der Kamera steht. Ein Bild kann zum Spiegel werden, in dem sich der Fotograf erkennt und das sich im pädagogischen Prozess aufgreifen lässt.
Fotografie erzählt! Kinder und Jugendliche können zeigen, was sie beschäftigt, wie sie sich selber verstehen, was sie empfinden und welche Prozesse sie durchlaufen. Fotografie als visuelle Ausdrucksform spricht direkt an, unabhängig von etwaigen Sprachbarrieren.
Methodik-Didaktik
Nach den einzelnen Seminarabschnitten werden die Inhalte und Methoden reflektiert und Einsatzmöglichkeiten des Mediums Fotografie in den Handlungsfeldern der TeilnehmerInnen besprochen. Die TeilnehmerInnen erlernen die Vermittlung von fotografischem Grundwissen und erarbeiten dazu gemeinsam mit den Referenten didaktische Vorgehensweisen. Sie lernen Fotografie, als ein pädagogisches Medium methodisch einzusetzen.
Konzeptionelle und organisatorische Fähigkeiten
Die TeilnehmerInnen werden befähigt, Konzepte für die Anwendung der Fotografie als Medium in der Kinder- und Jugendarbeit zielgruppen- und bedürfnisorientiert zu erstellen. Sie lernen, ein Fotolabor oder eine digitale Bildbearbeitungsstation aufzubauen, zu strukturieren und zu verwalten. Sie planen, entwickeln und organisieren eine Fotoaktion für Kinder oder Jugendliche und führen diese im Rahmen des Praktikums durch.